Dorfschellenberg 1917
Am 5. Mai 1917 gab Dr. Edelmann, Königl. Amtshauptmann zu Flöha, an die Bürgermeister, Gemeinedvorstände und Gutsvorsteher, sowie an alle Sparkassen und Banken des Amtsbezirkes bekannt, dass sich mehr und mehr fühlbar machenden Bedürfnissen nunmehr Rechnung getragen werden müsse und mit Gültigkeit bis 31. Dezember 1918 Kleingeld-Gutscheine im Werte von 10 und 50 Pfennigen ausgegeben würden.
(Siehe KA Freiberg, Gemeindeakte Dorfschellenberg Nr.99,687a.D. Blatt 93)
Der allgemeine Werteverfall des Geldes muß die Sache wohl überrollt haben, denn am 1. November 1918 kamen Gutscheine von 5 und 20 Mark heraus. Diese konnten zum Erwerb von Kohlen, Kartoffeln u. a., in Dorfschellenberg nachweisbar zum Kauf von Filzpantoffeln, verwendet werden. Die Scheine wurden vom Vorstand der Gemeinde an Bedürftige, vor allem Kriegswitwen, verteilt. Auch Post und Eisenbahn nahmen sie als Zahlungsmittel entgegen.
Schellenberg 1923
Die Inflation holte alle ein. Auch die Firma Trübenbach & Reißig musste sich ihr beugen und die sie am Ende gnadenlos in die Insolvenz trieb.
Der am 3. August 1923 von Herrn Walter Trübenbach ausgestellte Scheck der Dresdner Bank Filiale Chemnitz über 1 Million Mark gehörte wohl schon eher zum Kleingeld der damaligen Zeit. Für den Besitzer des Schecks hat sich die Einlösung wegen der Geringfügigkeit sicherlich nicht gelohnt, denn warum wäre er sonst noch im Original vorhanden? Die Bank hätte ihn vernichtet.
Diese Dokumente sind aus der Privatsammlung von Herrn Gerhard Stachly. Wir möchten uns ganz herzlich bei ihm dafür bedanken.
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